Subject: Easyjet - und eine vermeintliche Nordkoreanerin
Hi !
Ich bin zwar eher schreibfaul und mein Bedürfnis nach grosser Schreibarbeit ist nach meiner Diplomarbeit sowieso drastisch gesunken, trotzdem möchte ich euch folgendes Erlebnis nicht vorenthalten.
Letzte Woche habe ich mir ein paar Tage Urlaub in Amsterdam gegönnt und zwar zusammen mit meiner Koreanischen Begleitung. Soweit so gut. Als wir zusammen den Rückflug antreten wollten (Amsterdam -> Basel) und beim Easyjet-Schalter unsere Reisepässe (Koreanischer Pass meiner Begleitung) zeigten, begann aber eine nervige Odysee.
Die Easyjet-Mitarbeiterin beäugte den Koreanischen Pass meiner Begleitung während 10 Minuten und tippte wild auf ihrem PC herum. Ein Nachfragen meinerseits wurde beschwichtigend erwiedert: "We just have to check something". Ich vermutete, dass wohl ein Problem mit dem Namen auftauchte und evtl. der Name im Computer und derjenige auf dem Reisepass nicht 100% identisch sind. Schliesslich kam eine zweite Dame hinzu, die dann bald sagte: "You need a visa for entering Switzerland and also for the EU".
Ich war erstmal richtig baff. Ich hatte schon öfters Besuch aus Korea und nie war ein Visum von Nöten. Es war mir völlig unvorstellbar, dass eine Südkoreanerin ein Visum braucht für einen 5 tätigen Aufenthalt in der Schweiz bzw. in einem EU-Staat. Ob sie den nicht Südkorea mit Nordkorea verwechselten habe ich die Damen nach einiger Zeit gefragt. Es kam aber nur eine belustigende Antwort, dass sie bisher noch nie eine Nordkoreanerin als Passagier hatten. Schliesslich verlangte ich eine schriftliche Bestätigung, dass wirklich eine Visumspflicht bestand und die Dame zottelte nach 10 Minuten mit einem Internet-Dokument heran, dass die Visa-Regulationen für die Schweiz enthielt. Fett und gross darüber geschrieben hiess es "Democratic Peoples Republic of Korea". Ich begann zu schmunzeln, und sagte der Dame, dass dies die Bezeichnung für Nordkorea sei. Das Lachen sollte mir dann jedoch noch vergehen. Die Damen insistierte nämlich und sagte: "This regulations are valid for both Korean countries". Meine Nerven lagen blank und ich erklärte der Dame nochmals, dass diese Bezeichnung 100% für Nordkorea stehe und es unmöglich ist, dass die Visa-Regeln für Südkorea und Nordkorea gleich seien.
"I'm sorry to tell you, but she's illegal here", war ihre Antwort. Dieses Statement brachte für mich das Fass zum Überlaufen. Man schickte uns vom Check-In weg, und wir wurden von 50 Leuten begafft und zum Teil belächelt ("Der Europäer hat wohl wieder eine Asiatin importiert"....) Meine Begleitung war den Tränen nahe. Ich liesse mir den Namen der Easyjet-Mitarbeiterinen geben und suchte das Passbüro auf. Dort wartete auch schon die vorher zitierte Easy-jet Mitarbeiterin und redete auf die Arbeiter des Passbüros ein. Meine Hoffnung lag nun in den Händen der Passbüro-Spezialisten, die ja zumindest eine geringe Ahnung haben sollten. Nach 10 Minuten hies es dann tatsächlich: "We are really sorry, but you were right. You dont need a visa ...". Es stellte sich heraus, dass die Easyjet-Mitarbeiterin tatsächlich die Visa-Bestimmungen für Nordkoreanische Reisegäste ausgedruckt hat.
Die geschilderten Vorfälle scheinen für Beobachter vielleicht belanglos zu sein, aber wenn man mitten in dieser Situation steckt, gehen einem die Nerven ziemlich durch.
Jeder macht Fehler. Das man die Bezeichnung "Democratic Peoples Republic of Korea" als Laie auch als Umschreibung für die Republik Südkorea interpretieren kann, ist mir auch nicht völllig unverständlich. Das man jedoch jemand vor 50 Leuten als "Illegal" bezichtigt, ohne dass man sich 100% sicher ist, sprengt jeden Rahmen.
Die Entschuldigung der Easyjet-Mitarbeiterin war sehr bescheiden. Man liess uns mit der ersten Gruppe von Passagieren in das Flugzeug. Das war aber schon alles.....
Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruss
Gianola
Ich bin zwar eher schreibfaul und mein Bedürfnis nach grosser Schreibarbeit ist nach meiner Diplomarbeit sowieso drastisch gesunken, trotzdem möchte ich euch folgendes Erlebnis nicht vorenthalten.
Letzte Woche habe ich mir ein paar Tage Urlaub in Amsterdam gegönnt und zwar zusammen mit meiner Koreanischen Begleitung. Soweit so gut. Als wir zusammen den Rückflug antreten wollten (Amsterdam -> Basel) und beim Easyjet-Schalter unsere Reisepässe (Koreanischer Pass meiner Begleitung) zeigten, begann aber eine nervige Odysee.
Die Easyjet-Mitarbeiterin beäugte den Koreanischen Pass meiner Begleitung während 10 Minuten und tippte wild auf ihrem PC herum. Ein Nachfragen meinerseits wurde beschwichtigend erwiedert: "We just have to check something". Ich vermutete, dass wohl ein Problem mit dem Namen auftauchte und evtl. der Name im Computer und derjenige auf dem Reisepass nicht 100% identisch sind. Schliesslich kam eine zweite Dame hinzu, die dann bald sagte: "You need a visa for entering Switzerland and also for the EU".
Ich war erstmal richtig baff. Ich hatte schon öfters Besuch aus Korea und nie war ein Visum von Nöten. Es war mir völlig unvorstellbar, dass eine Südkoreanerin ein Visum braucht für einen 5 tätigen Aufenthalt in der Schweiz bzw. in einem EU-Staat. Ob sie den nicht Südkorea mit Nordkorea verwechselten habe ich die Damen nach einiger Zeit gefragt. Es kam aber nur eine belustigende Antwort, dass sie bisher noch nie eine Nordkoreanerin als Passagier hatten. Schliesslich verlangte ich eine schriftliche Bestätigung, dass wirklich eine Visumspflicht bestand und die Dame zottelte nach 10 Minuten mit einem Internet-Dokument heran, dass die Visa-Regulationen für die Schweiz enthielt. Fett und gross darüber geschrieben hiess es "Democratic Peoples Republic of Korea". Ich begann zu schmunzeln, und sagte der Dame, dass dies die Bezeichnung für Nordkorea sei. Das Lachen sollte mir dann jedoch noch vergehen. Die Damen insistierte nämlich und sagte: "This regulations are valid for both Korean countries". Meine Nerven lagen blank und ich erklärte der Dame nochmals, dass diese Bezeichnung 100% für Nordkorea stehe und es unmöglich ist, dass die Visa-Regeln für Südkorea und Nordkorea gleich seien.
"I'm sorry to tell you, but she's illegal here", war ihre Antwort. Dieses Statement brachte für mich das Fass zum Überlaufen. Man schickte uns vom Check-In weg, und wir wurden von 50 Leuten begafft und zum Teil belächelt ("Der Europäer hat wohl wieder eine Asiatin importiert"....) Meine Begleitung war den Tränen nahe. Ich liesse mir den Namen der Easyjet-Mitarbeiterinen geben und suchte das Passbüro auf. Dort wartete auch schon die vorher zitierte Easy-jet Mitarbeiterin und redete auf die Arbeiter des Passbüros ein. Meine Hoffnung lag nun in den Händen der Passbüro-Spezialisten, die ja zumindest eine geringe Ahnung haben sollten. Nach 10 Minuten hies es dann tatsächlich: "We are really sorry, but you were right. You dont need a visa ...". Es stellte sich heraus, dass die Easyjet-Mitarbeiterin tatsächlich die Visa-Bestimmungen für Nordkoreanische Reisegäste ausgedruckt hat.
Die geschilderten Vorfälle scheinen für Beobachter vielleicht belanglos zu sein, aber wenn man mitten in dieser Situation steckt, gehen einem die Nerven ziemlich durch.
Jeder macht Fehler. Das man die Bezeichnung "Democratic Peoples Republic of Korea" als Laie auch als Umschreibung für die Republik Südkorea interpretieren kann, ist mir auch nicht völllig unverständlich. Das man jedoch jemand vor 50 Leuten als "Illegal" bezichtigt, ohne dass man sich 100% sicher ist, sprengt jeden Rahmen.
Die Entschuldigung der Easyjet-Mitarbeiterin war sehr bescheiden. Man liess uns mit der ersten Gruppe von Passagieren in das Flugzeug. Das war aber schon alles.....
Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruss
Gianola