Subject: Das ess-zett (ß)
Hallo,
ich habe heute in der U-bahn eine wunderbare Geschichte erlebt, die ich Euch unbedingt aufschreiben muss:
Ich saß in der Bahn und habe ein deutsches Buch gelesen, als eine Mutter mit ihrem etwa 4-5jährigen Sohn zustieg.
Der kleine kletterte auf den Sitz neben mir und rückte immer näher. Er starrte auf mein Buch. Als er nicht mehr näher rutschen konnte, kam sein Kopf immer näher. Er versuchte in meinem Buch zu lesen. Mittlerweile hatte ich ihn und die Mutter mehrmals freundlich angegrinst. Ich hielt ihm das Buch unter die Nase und erklärte der Mutter auf koreanisch, dass ich Deutsche sei und dass auch das Buch deutsch wäre.
Der Junge war fasziniert von den Buchstaben und suchte wohl nach irgendeinem englischen Wort, das ihm bekannt vorkam.
Auch als die Mutter ihm erklärte, das Buch sei deutsch und er könne das nicht lesen, ließen ihn die Buchstaben nicht los. Immer wieder kam sein Kopf näher und ich hielt ihm das Buch wieder hin. Die Mutter forderte ihn offensichtlich mehrmals auf, mich in Ruhe zu lassen, aber er ließ nicht locker - bis er schließlich mit seinem kleinen Zeigefinger zielstrebig auf ein "ß" (ess-zett) zeigte. Den Buchstaben kannte er nicht!!
Da er im Englischen nicht vorkommt. Ich versuchte der Mutter zu erklären, dass das ein rein deutscher Buchstabe sei. Ich war fasziniert, dass der kleine in einem Alter, in dem deutsche Kinder nicht mal lesen können in der Lage dazu war, einen ihm unbekannten Buchstaben auf einer Seite voller fredsprachigem Text auszumachen.
Der Kleine hat mir so jedenfalls gut die Wartezeit in der Bahn verteiben und ich habe mich schließlich von den beiden verabschiedet.
Ich hoffe, Euch gefällt diese kleine Geschichte (die natürlich im korenischen Erziehungswahn einen ernsten Hintergrund hat).
/Moskito
ich habe heute in der U-bahn eine wunderbare Geschichte erlebt, die ich Euch unbedingt aufschreiben muss:
Ich saß in der Bahn und habe ein deutsches Buch gelesen, als eine Mutter mit ihrem etwa 4-5jährigen Sohn zustieg.
Der kleine kletterte auf den Sitz neben mir und rückte immer näher. Er starrte auf mein Buch. Als er nicht mehr näher rutschen konnte, kam sein Kopf immer näher. Er versuchte in meinem Buch zu lesen. Mittlerweile hatte ich ihn und die Mutter mehrmals freundlich angegrinst. Ich hielt ihm das Buch unter die Nase und erklärte der Mutter auf koreanisch, dass ich Deutsche sei und dass auch das Buch deutsch wäre.
Der Junge war fasziniert von den Buchstaben und suchte wohl nach irgendeinem englischen Wort, das ihm bekannt vorkam.
Auch als die Mutter ihm erklärte, das Buch sei deutsch und er könne das nicht lesen, ließen ihn die Buchstaben nicht los. Immer wieder kam sein Kopf näher und ich hielt ihm das Buch wieder hin. Die Mutter forderte ihn offensichtlich mehrmals auf, mich in Ruhe zu lassen, aber er ließ nicht locker - bis er schließlich mit seinem kleinen Zeigefinger zielstrebig auf ein "ß" (ess-zett) zeigte. Den Buchstaben kannte er nicht!!
Da er im Englischen nicht vorkommt. Ich versuchte der Mutter zu erklären, dass das ein rein deutscher Buchstabe sei. Ich war fasziniert, dass der kleine in einem Alter, in dem deutsche Kinder nicht mal lesen können in der Lage dazu war, einen ihm unbekannten Buchstaben auf einer Seite voller fredsprachigem Text auszumachen.
Der Kleine hat mir so jedenfalls gut die Wartezeit in der Bahn verteiben und ich habe mich schließlich von den beiden verabschiedet.
Ich hoffe, Euch gefällt diese kleine Geschichte (die natürlich im korenischen Erziehungswahn einen ernsten Hintergrund hat).
/Moskito