Subject: Journalisten erzürnen Nordkorea
Moin!
Bei den Treffen von nord- und südkoreanischen Familien ist es offenbar zu einem Eklat gekommen. Stein des Anstoßes war der Bericht eines Reporters des Senders SBS über einen südkoreanischen Fischer, der in den 1960ern nach Nordkorea entführt worden war und nun das erste mal seine Frau wiedertreffen konnte. Erbost über die Worte "Entführung" und "Festnahme" beschlagnahmten nordkoreanische Offizielle das Video und unterbunden eine Übertragung via Satellit nach Südkorea. Der betreffende Reporter wurde außerdem bedroht, dass er nach nordkoreanischem Recht behandelt würde, wenn er nicht sofort das Land verlassen würde. Er verließ Nordkorea am Dienstag morgen und 21 weitere Reporter unter Protest am Nachmittag des selben Tages. Die freie Berichterstattung müsse gewährleistet werden.
Nach nordkoreanischer Lesart ist der Fischer wie alle Südkoreaner in Nordkorea freiwillig übergelaufen. Laut südkoreanischen Quellen befinden sich knapp 500 Südkoreaner gegen ihren Willen in Nordkorea, darunter viele Kriegsgefangene. Pyöngjang kündigte an, dass die Reporter, die das Treffen verlassen hätten, zukünftig von diesen ausgeschloßen würden.
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur schreibt nun, dass der Verantwortliche der südkoreanischen Deligation, ein Mitarbeiter des südkoreanischen Roten Kreuzes, schriftlich die Fehler eingesehen hätte und sich dafür entschuldigt hätte. Dies wird von südkoreanischer Seite deutlich zurückgewiesen. Man habe zwar sein Bedauern darüber Ausdruck gegeben, dass das Treffen nicht konfliktfrei abgelaufen ist und die Pressefreiheit beschnitten wurde. Aber keinesfalls habe man die Verantwortung für den Vorfall übernommen oder sich entschuldigt, sagte der südkoreanische Vereinigungsminister Lee Jong-seok. Dafür sei Pjöngjang verantwortlich.
Dieses Treffen, das gerade zum 13. mal durchgeführt wurde, ist die einzige Möglichkeit, wie sich durch die Teilung des Landes getrennte Familienmitglieder wieder treffen können. Anders als Westdeutschen in der DDR ist es Südkoreaner nicht möglich, Nordkoreaner per Telefon oder Post zu kontaktieren oder gar zu besuchen. Viele wissen nicht einmal, ob ihre Verwandten im anderen Land überhaupt noch am Leben sind.
Quellen:
Was haltet ihr davon? Für mich zeigt es mal wieder, wie schwierig die Situation ist.
Gruß, Johannes
Bei den Treffen von nord- und südkoreanischen Familien ist es offenbar zu einem Eklat gekommen. Stein des Anstoßes war der Bericht eines Reporters des Senders SBS über einen südkoreanischen Fischer, der in den 1960ern nach Nordkorea entführt worden war und nun das erste mal seine Frau wiedertreffen konnte. Erbost über die Worte "Entführung" und "Festnahme" beschlagnahmten nordkoreanische Offizielle das Video und unterbunden eine Übertragung via Satellit nach Südkorea. Der betreffende Reporter wurde außerdem bedroht, dass er nach nordkoreanischem Recht behandelt würde, wenn er nicht sofort das Land verlassen würde. Er verließ Nordkorea am Dienstag morgen und 21 weitere Reporter unter Protest am Nachmittag des selben Tages. Die freie Berichterstattung müsse gewährleistet werden.
Nach nordkoreanischer Lesart ist der Fischer wie alle Südkoreaner in Nordkorea freiwillig übergelaufen. Laut südkoreanischen Quellen befinden sich knapp 500 Südkoreaner gegen ihren Willen in Nordkorea, darunter viele Kriegsgefangene. Pyöngjang kündigte an, dass die Reporter, die das Treffen verlassen hätten, zukünftig von diesen ausgeschloßen würden.
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur schreibt nun, dass der Verantwortliche der südkoreanischen Deligation, ein Mitarbeiter des südkoreanischen Roten Kreuzes, schriftlich die Fehler eingesehen hätte und sich dafür entschuldigt hätte. Dies wird von südkoreanischer Seite deutlich zurückgewiesen. Man habe zwar sein Bedauern darüber Ausdruck gegeben, dass das Treffen nicht konfliktfrei abgelaufen ist und die Pressefreiheit beschnitten wurde. Aber keinesfalls habe man die Verantwortung für den Vorfall übernommen oder sich entschuldigt, sagte der südkoreanische Vereinigungsminister Lee Jong-seok. Dafür sei Pjöngjang verantwortlich.
Dieses Treffen, das gerade zum 13. mal durchgeführt wurde, ist die einzige Möglichkeit, wie sich durch die Teilung des Landes getrennte Familienmitglieder wieder treffen können. Anders als Westdeutschen in der DDR ist es Südkoreaner nicht möglich, Nordkoreaner per Telefon oder Post zu kontaktieren oder gar zu besuchen. Viele wissen nicht einmal, ob ihre Verwandten im anderen Land überhaupt noch am Leben sind.
Quellen:
- Digital Chosunilbo: S.Koreans 'Expressed Regret' on Behalf of Press Corps
- The Korea Times: No Further Hitches at Family Reunion in Mt. Kumgang
- The Korea Herald: N.K. slams South for reporter flap
Was haltet ihr davon? Für mich zeigt es mal wieder, wie schwierig die Situation ist.
Gruß, Johannes
Offizieller Dogil.net / Meet-Korea-Twitter-Kanal: http://twitter.com/DogilNet