User title: 이글
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Moin!
Da ich eigentlich an meiner Thesis arbeiten sollte, hier meine Meinung in aller Kürze:
Ich denke nicht, dass es zu einer Wiedervereinigung kommt, ohne dass wenigstens einer der beiden Staaten sein System ändert. Das nordkoreanische System kann aber, so zumindest meine bescheidene Meinung, in der aktuellen Form so oder so nicht Bestand haben. Ich vermute, dass Nordkorea innerhalb der nächsten Jahre dem chinesischen Modell folgen wird, daher sich weitgehend dem Kapitalismus öffnen wird, ohne dass sich das politische System deutlich ändern wird. Erste Hinweise darauf gibt es ja bereits und Südkorea versucht ja ebenfalls, die Nordkoreaner auf diesen Weg zu locken.
Zumindest anfänglich, denn früher oder später werden sich die Chinesen, sobald ein gewisser Wohlstand erreicht wurde, nicht dauerhaft demokratischen Tendenzen widersetzen können. Laut der Einschätzung einiger China-Experten haben die ja sowieso schon weitgehend alle kommunistischen Prinzipien über Bord geworfen und arbeiten vor allem noch am eigenen Machterhalt.
Dieser Weg wird aber frühestens in 15 Jahren zu einer Wiedervereinigung führen, realistischer wäre wohl eher die doppelte Zeit. Schneller wäre aber wohl nur ein wirtschaftlicher Zusammenbruch Nordkoreas oder ein militärischer Coup. Beides dürfte bei keinem der Anrainerstaaten sonderlich favorisiert werden. Die Risiken sind einfach zu groß.
Gruß, Johannes
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