User title: Rückkehrer
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Ich finde, in Korea reagiert man sehr sensibel auf dieses Thema, weil der Taeter gebuertiger Koreaner ist. Am Tag nach dem Attentat gab es Trauermaersche vor der amerikanischen Botschaft und Kraenze wurden niedergelegt. Man wollte sich quasi stellvertretend fuer den eigenen Landsmann entschuldigen.
Wenn es um Nationalitaeten geht, finde ich, sind Koreaner sehr sensibel. Ob ein Koreaner etwas schlechtes tut, wie in diesem Fall oder etwas tolles erreicht, wie zum Beispiel der Halbkoreaner Hines Ward, der vor zwei Jahren in der NFL zum besten Spieler gewaehlt wurde. Man identifiziert sich mit demjenigen, als wenn er zur eigenen Familie gehoeren wuerde.
Die erste Reaktion aus politischen Kreisen nach dem Amoklauf war ja, dass man hoffte, dass es nicht zu rassistischen Racheakten kommen koennte. In Korea ist das Thema noch taeglich in den Nachrichten. Allerdings wird nicht wie in Deutschland ueber amerikanische Waffengesetze oder Computerspiele diskutiert, sondern ueber Probleme von Koreanern im Ausland.
Man sagt, dass koreanische Kinder oft zum Problemfaellen werden, wenn sie ins Ausland auswandern, da sie sich zu keiner Kultur richtig zugehoerig fuehlen.
Und etwas was auch immer wieder kommt, sind Bilder von Koreatown in Los Angeles und natuerlich die Sorge, dass einige Amerikaner koreafeindlich gesinnt sein koennten. Amerikaner werden von Reportern auf der Strasse gefragt, ob sich ihre Einstellung zu Korea verschlechtert habe und sowas.